Geld in der Trauerkarte – was spricht dafür und was dagegen?

Zuletzt aktualisiert am 9. Oktober 2025 um 18:02

Es ist durchaus üblich, den Hinterbliebenen einer verstorbenen Person mit der Trauerkarte einen Geldbetrag
zukommen zu lassen. Ein Vorgehen, das sinnvoll sein kann – das aber auch einige Tücken birgt und
Fingerspitzengefühl erfordert.

Wann ist Geld in der Trauerkarte angemessen?

Geldbeträge in Trauerkarten sind keine Seltenheit. Meist wird diese Form der Anteilnahme von Personen
genutzt, denen es aus zeitlichen Gründen oder aufgrund großer Entfernung nicht möglich ist, den
Hinterbliebenen persönlich ihr Beileid zu bekunden. Das Geld ist in der Regel gedacht, um einen
Blumenkranz, Grabschmuck oder andere Bestattungskosten zu finanzieren.
Falls der Verstorbene sich zu Lebzeiten für karitative Zwecke eingesetzt hat, bietet sich alternativ auch eine
Spende für diesen Zweck an. Wichtig ist dabei: Der beabsichtigte Verwendungszweck sollte im Begleittext
der Karte klar erwähnt werden – Geld wird niemals kommentarlos beigelegt.

So formulieren Sie es richtig

Einige Beispiele für angemessene Formulierungen:

  • „Der beiliegende Betrag ist als kleine Unterstützung für Blumenschmuck gedacht, um [Name] zu gedenken.“
  • „Bitte verwenden Sie die Spende für einen Zweck, der [Name] am Herzen lag.“
  • „Statt Blumen möchten wir mit diesem Beitrag [Organisation/Verein] unterstützen, für den sich [Name] eingesetzt hat.“

Welche Geldbeträge sind üblich?

Die Höhe des Betrags hängt von Ihrer Beziehung zum Verstorbenen ab:

  • Entferntere Bekannte oder Arbeitskollegen: 20-30 Euro
  • Nähere Bekannte oder Nachbarn: 30-50 Euro
  • Enge Freunde oder Familienmitglieder: 50-100 Euro oder mehr

Diese Beträge sind lediglich Orientierungswerte. Entscheidend ist, dass die Geste von Herzen kommt und
zu Ihren finanziellen Möglichkeiten passt.

Welche Vorteile hat Geld in der Trauerkarte?

Schon beim Schreiben einer Trauerkarte werden viele Menschen von Zweifeln geplagt: Sind diese wenigen
Worte geeignet, um den Hinterbliebenen in der Stunde des Verlustes Mitgefühl zu vermitteln? Sicherlich
wird auch Geld an sich kaum Trost spenden können. Es kann aber kleinere finanzielle Belastungen lindern,
die in dieser schweren Zeit entstehen.
Ein Geldbetrag ermöglicht es zudem, im Namen des Absenders einen letzten Gruß an den Verstorbenen zu
richten – etwa durch einen Blumenkranz mit persönlicher Schleife. Auch kann das Geld für einen sozialen
oder kulturellen Zweck gespendet werden, der dem Verstorbenen wichtig war. Die Anteilnahme wird somit
um einen guten Zweck ergänzt.

Welche Nachteile und Risiken gibt es?

Das Versenden von Bargeld per Post ist nicht ohne Risiko. Normale Briefpost kann auf dem Weg zum
Empfänger verloren gehen oder falsch zugestellt werden.

Sichere Alternativen

Wer diesen Gefahren entgehen möchte, hat mehrere Möglichkeiten:

  • Direktüberweisung: Überweisen Sie den Betrag direkt auf das Konto der Hinterbliebenen oder einer gemeinnützigen Organisation.
  • Spendenkonto: Viele Familien richten im Rahmen der Trauerfeier ein Spendenkonto ein.
  • Gutschein: Ein Wertgutschein eines Floristen kann ebenfalls eine praktische Lösung sein.
  • Persönliche Übergabe: Falls möglich, übergeben Sie das Geld bei einem persönlichen Besuch

Wichtiger Hinweis: Respektieren Sie die Wünsche der Familie
Immer wieder erwähnen Hinterbliebene in der Traueranzeige, dass sie keine Geld- oder Blumenspenden
wünschen. In solchen Fällen sollten Sie diesen Wunsch unbedingt respektieren. Oft wird stattdessen um
Spenden an eine bestimmte Organisation gebeten – dies ist dann der angemessene Weg, Ihre Anteilnahme
auszudrücken.

Fazit

Geld in der Trauerkarte kann eine sinnvolle und praktische Form der Anteilnahme sein – vorausgesetzt, es
wird mit der nötigen Sensibilität und einem persönlichen Begleittext übermittelt. Achten Sie auf die
Wünsche der Hinterbliebenen und wählen Sie im Zweifelsfall einen sicheren Übermittlungsweg. Letztlich
zählt vor allem eines: dass Ihre Anteilnahme aufrichtig ist und von Herzen kommt.

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