Thanatologie – Wissenschaft und Kunst

Zuletzt aktualisiert am 10. August 2023 um 14:30

Was bedeutet Thanatologie?

Thanatologie, die Wissenschaft vom Tod, vom Sterben und der Bestattung. Fälschlicherweise wird in den Medien ein Thanatologe häufig mit einem Thanatopraktiker gleichgestellt.
Thanatologie - Wissenschaft und Kunst
Die Worte Thanatopraxie oder Thanatopraxis kommen aus dem Griechischen (griech. θανατος „Tod“, zugleich Thanatos, Gott des Todes in der griechischen Mythologie; πραξια „Handwerk“). Thanatopraxie sind alle Arbeiten im Bestattungswesen, die über eine hygienische Grundversorgung eines Verstorbenen hinaus nötig sind, um die ästhetisch und hygienisch einwandfreie Aufbahrung eines Verstorbenen zu gewährleisten.
Diese Arbeit leisten viele Bestatter, manche auch völlig ohne eine entsprechende Ausbildung durchlaufen zu haben. Im Ergebnis erhält man durch die Anwendung der Thanatopraxie einen länger haltbaren Leichnam. Das ist reines Handwerk und entspricht, wenn man das einmal so sagen möchte, der Tätigkeit eines guten Bauhandwerkers. Ein Thanatologe entspricht in diesem Vergleich dann etwa einem Architekten.
Seine Tätigkeit ist interdisziplinär und umfasst neben der reinen Totenversorgung auch die Bereiche der Philosophie, Ethnologie, Soziologie und teilweise auch der Theologie.

Thanatosoziologie und Thanatopsychologie sind Unterabteilungen der Theologie.

Man erkennt, dass Thanatologie weit über das rein handwerkliche Konservieren und Wiederherstellen von Verstorbenen hinausgeht. Denn diese Kunst erlernt ein Bestatter nicht in wenigen Wochenendkursen und schon gar nicht im do-it-yourself-Verfahren. Eine umfangreiche Ausbildung, die fast ausschließlich im Ausland absolviert werden kann, ist die Voraussetzung, um Thanatologe werden zu können.

Roland de Schutter hat diese Ausbildung durchlaufen und beherrscht die Kunst der Thanatologie wie kaum ein anderer. Nicht umsonst gilt er als einer der bekanntesten Thanatologen in Deutschland.

In den Köpfen der Menschen ist, wenn sie überhaupt etwas mit dem Begriff Thanatologe anfangen können, zumeist die Tätigkeit des Einbalsamierens fest eingebrannt.
Dabei unterscheidet sich die Thanatologie vom reinen Einbalsamieren dadurch, dass sie quasi als heilige Aufgabe verstanden wird. Denn es gilt, den toten Leib zu verwandeln. Von einer durch Unfall oder Krankheit gezeichneten sterblichen Hülle wird der Leichnam in einen Zustand versetzt, der eine persönliche Abschiednahme, auch über einen längeren Zeitraum hinaus, in Würde und Pietät möglich macht.
Dabei ist der Thanatologe aber im Gegensatz zum rein handwerklich tätigen Thanatopraktiker mehr auf den lebenden Menschen fokussiert.
In einem Bestattungshaus, wie im Beerdigungsinstitut de Schutter steht der Mensch im Mittelpunkt. Denn es geht nicht nur darum, durch das Modern Embalming einen Verstorbenen zu versorgen, sondern darum, die Trauernden zu unterstützen und sie in ihrer Trauer aufzufangen und zu begleiten.
Daher ist dies kein reines Handwerk, sondern es ist eine Wissenschaft und Kunst.

Als Thanatologe steht nicht die Vergänglichkeit des menschlichen Körpers im Vordergrund – ein Thanatologe kümmert sich um den Menschen, den Toten, wie den Lebenden

Trauer zu empfinden ist eine ganz natürliche Reaktion. Trauer ist nichts, wofür man sich schämen müsste oder das man verdrängen sollte.
Der Prozess des Trauerns zielt darauf ab, loslassen und am Ende dieses Weges ohne den Verstorbenen weiterleben zu können.
Aus dem großen Verlustschmerz und der persönlichen Hilflosigkeit kann eine trauernde Erinnerung werden, die nicht mehr lähmt und sprachlos macht.
Der Weg dahin ist oft kein einfacher und jeder Mensch muss diesen Weg in einer individuell für ihn geeigneten Form gehen. Da gibt es weder Pauschalrezepte, noch 08/15-Lösungen.
Somit ist auch klar, warum Thanatologen zwar durch das moderne Einbalsamieren eine Kunst ausüben, die eine würdevolle Abschiednahme am offenen Sarg weitaus besser möglich macht. Es ist aber auch klar, dass es damit nicht getan ist. Der Thanatologe überschaut die Situation ganzheitlich und sucht für jeden Trauernden den ganz persönlichen Weg des Abschiednehmens und Loslassens.

Thanatologie ist weitaus mehr als die pure Thanatopraxie. Thanatologie ist die Wissenschaft und Kunst, die sich mit dem Tod, dem Sterben und der Bestattung auskennt.

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